Prof. Dr. Paul Niehans gilt als Begründer der Zelltherapie. Im Jahre 1931 wurd einer Frau aus Versehen die Nebenschilddrüse entfernt. Sie bekam starke generalsierte Muskelkrämpfe. Paul Niehans wurde um Hilfe gebeten. Das Injizieren von Schilddrüsengewebe war sehr erfolgreich. Die Patientin lebte noch 25 Jahre.
In der Folgezeit verwendete er konsequent verschiedene Zellarten (Leber, Herz, Niere, Gehirn) bei den unterschiedlichsten Beschwerden v. a. chronischer Natur. Zu seinen Patienten zählten Staatsmänner, Künstler und Filmschauspieler. Damals wurde das Gewebe fetaler (ungeborener) Spendertiere verwendet. Die Methode hieß Frischzelltherapie. Nach dem 2. Weltkrieg war die Revitalisierung (Verjüngung) ein grosses Einsatzgebiet. Ethische und gesetzliche Gründe sowie moderne Technik haben eine Veränderung ergeben. Ein weiterer Pionier der Therapie mit Lyophylistaten war Prof. Franz Schmid, der im Kinderklinikum Aschaffenburg tätig, 2.444 dokumentierte Fälle von erfolgreicher Behandlung des Down-Syndroms vorweisen konnte und thrapeutisch erfolgreich war bei degenerativen Leiden des Gehirns, des Bewegungsapparates und des Hormonsystems.
Heutzutage setzt man durch moderne Verfahren sog. Zellextrakte ein, die eine hohe biologische Aktivität besitzen (tiefgefroren) und eine sehr gute Verträglichkeit aufweisen.
Am bekanntesten ist die Thymustherapie. Als Zentrale der körpereigenen Abwehr überwacht die Thymusdrüse die Immunreaktionen des Körpers und beeinflusst Alterungsprozesse. Als eine Art Gesundheitspolizei ist sie gut organsiert und besteht aus verschiedenen speziealisierten Blutzellen und Botenstoffe. Ihre volle Leistungskraft entfaltet die Thymusdrüse in der Pubertät, mit 50 Jahren sind es nur noch 20%, mit 70 Jharen hat die Thymusdrüse ihre Funktion eingestellt. Nachlassende Immunabwehr, erhöhte Krankheitsanfälligkeit und Alterung gehen damit einher. Deswegen macht es Sinn, ab dem 50. Lebensjahr, einmal jährlich eine Thymuskur mit 10 Behandlungen zu machen. Gemäß der Aussage von paracelsus: “Krankes Organ wird durch gesundes Organ geheilt” ergeben sich eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten mit Zellextrakten:
Indikationen der Zelltherapie
Die Indikationen der Zellextrakttherapie sind sehr weit gefächert, so dass hier nur die wesentlichen Indikationen aufgelistet werden können:
Geriatrie
Vorzeitige Alterung, Erschöpfungszustände, geminderte Vitalität, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit, Existenzangst, Depressionen.
Chronische, funktionelle und degenerative Organerkrankungen
Nierenschädigungen, Verdauungsstörungen mit Beeinträchtigung der Magen-, Gallenblasen- und Bauchspeicheldrüsen-Funktionen, chronische Obstipation, chronischer Leberschaden, Bandscheibenschaden, Wirbelsäulenbeschwerden und Gelenkverschleiß.
Herz-Kreislaufstörungen
Folgezustände nach Herzinfarkt und Schlaganfall. Durchblutungsstörungen des Gehirns, der Herzkranzgefäße, der Gliedmaßen. Schwindelanfälle, Ohrensausen (Tinitus) und allgemeine Gefäßverkalkung.
Allergische Erkrankungen
Heuschnupfen, Nesselfieber, allergische Hauterkrankungen, Bronchialasthma.
Allgemeine Infektanfälligkeit und Abwehrschwäche
Multiple Sklerose, Amyotrope Lateralsklerose, Morbus Alzheimer.
Vegetative und nervöse Funktionsstörungen aller Art
Depressionen, Psychosen etc.
Störungen der Hormondrüsen
Sexuelle Störungen bei Frau und Mann, Infertilität, Menstruationsstörungen, Wechseljahrsbeschwerden, Wachstumsstörungen, Übergewicht, Diabetes mellitus.
Anlagebedingte Schädigungen und Entwicklungsstörungen im Säuglings- und Kindesalter
Down-Syndrom, frühkindliche Hirnschäden, Hirnschädigungen nach Entzündungen und Impfungen, Krampfanfälle, Unfall und Vergiftungen.
Zusatzbehandlungen bei Krebserkrankungen
Behandlungen mit Nabelschnurgewebe, Nebenniere, Schilddrüse u.a. zur Stimulierung des Immunsystems.